Birkenfeige (Ficus benjamina)
Standort
Mein Ficus steht ganzjährig an einem sonnigen Süd-Ost-Fenster. Da die Birkenfeige in der Natur sehr häufig unter großen Bäumen steht, käme sie auch gut sie mit etwas weniger Licht aus, aber sie gedeiht an einem hellen Standort besser. Im Hochsommer sollte man sie aber vor zu viel direkter Sonne schützen, da es dann vorkommen kann, dass ihre Triebspitzen vertrocknen. Im Winter verträgt sie es warm, man sollte aber darauf achten, dass im Untersetzer immer ein wenig Wasser steht. Das gleicht das ungünstige Mikroklima, das durch die oft sehr trockene Heizungsluft entsteht etwas aus.
Schneiden
Ich lasse die neuen Triebe in der Hauptwachstumsphase des Bäumchens immer verhältnismäßig lang wachsen, schneide sie dann aber recht deutlich auf 1-2 Blätter zurück. Im Winter verlängern sich die Intervalle für den Schnitt ein wenig, das das Bäumchen langsamer wächst, aber das Prozedere bleibt prinzipiell das ganze Jahr gleich. Im zeitigen Frühjahr und im Spätsommer nehme ich zusätzlich noch einen Form- und Auslichtungsschnitt vor, damit alle Blätter und Triebe genügend Luft und Licht abbekommen.
Drahten
Durch vorsichtiges Drahten lassen sich Äste und Zweige auch bei diesem Mame-Bonsai ganzjährig in die gewünschte Form bringen. Der beste Zeitpunkt dafür ist aber wohl das zeitige Frühjahr. Allerdings muss man wirklich sehr behutsam arbeiten, um Verletzungen zu vermeiden. Wichtig ist hier auch, den Draht regelmäßig zu kontrollieren, damit er nicht einwächst.
Gießen
Da Mame-Bonsais nur über sehr wenig Wurzeln in sehr wenig Erde ihren Wasserbedarf decken müssen, ist ganzjährig tägliche Kontrolle und v.a. im Sommer tägliches Gießen notwendig, da die kleinen Bäumchen praktisch keine Reserven haben und darum sehr schnell eintrocknen. Ich stelle die Kleinen immer zu mehreren in ein tieferes Tablett und überbrause sie gemeinsam mit einer Gießkanne. Jedes Bäumchen einzeln zu wässern sehr aufwendig und man schwemmt dabei leicht das bisschen Erde aus, das sie zur Verfügung haben. Es macht nichts, wenn etwas überschüssiges Gießwasser im Tablett stehen bleibt. Das schafft ein günstiges Mikroklima. Die Bäumchen sollten aber nicht dauerhaft nass stehen, weil sonst Wurzelfäule droht.
Düngen
Beim Umtopfen im Frühjahr
Nach dem Umtopfen vier Wochen nicht düngen.
Wachstumsperiode
Ab dem Austrieb im Frühjahr alle 2 Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger, bis sich der Neuaustrieb gut entwickelt hat, dann jede Woche. (Dosierung: die Hälfte der angegebenen Dosierung auf der Flasche)
Winter
Alle 4 Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger.
(Dosierung: die Hälfte der angegebenen Dosierung auf der Flasche)
Umtopfen
Jedes Jahre topfe ich im Frühjahr den Mame-Bonsai mit einem moderaten Wurzelschnitt um. Dabei ersetze ich das verbrauchte Substrat durch eine neue Mischung aus feinem Bimskies und humusreicher Blumenerde (Verhältnis Kies zu Erde 1:2). Ich lege beim Ausgraben mit einer Bürste immer ein paar Milimeter der Wurzeln am Stammansatz frei und setze dann das Bäumchen jedes Mal etwas höher in die Schale. Dadurch entsteht langsam ein schöner Wurzelstock.
Überwintern
Ich überwintere meinen Ficus auf der Fensterbank im geheizten Wohnzimmer. Da er auch im Winter keine Wachstumspause einlegt, muss er regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Gerade die trockene Heizungsluft führt schnell dazu, dass das Substrat austrocknet. Spätestens dann muss er wieder gut gewässert werden. Regelmäßiges Besprühen und ab und zu unter die Dusche tut ihm auch gut. Das hilft auch gegen Spinnmilben, die sich bei Wärme und Trockenheit sehr wohlfühlen und dann ganz gerne meine Indoors befallen.
Die Basis für dieses kleine Bäumchen bildet ein Überbleibsel aus einem Astschnitt im Frühling 2017, aus dem ich einen Ableger gezogen habe.