Mame - Die Zwerge unter den Kleinen
Als Mame bezeichnet man im Allgemeinen Bonsais, die nur bis 10 cm klein sind. Das Besondere an diesen Bäumchen ist aber nicht ihre Größe, sondern dass sie recht spezielle Ansprüche an die Pflege stellen. Die winzigen Töpfchen, in die sie gepflanzt werden, begrenzen den Raum für Wurzelwachstum, Wasser und Nährstoffe auf ein absolutes Minimum.
Darum topfe ich sie jedes Jahr mit Wurzelschnitt um, ersetze dadurch das verbrauchte Substrat und schaffe Raum für neues Wurzelwachstum.
Gegossen werden muss natürlich häufiger. Bei meinen Kleinen hat sich es sich bewährt, mehrere zusammen in einem Tablett zu pflegen, da man dann nicht jedes Bäumchen einzeln gießen muss, sondern mit der Gießkanne drüber gehen kann. Dabei darf sich im Tablett durchaus etwas überschüssiges Wasser sammeln. Das ist besonders an heißen Tagen ein Reservoir für Feuchtigkeit und schafft darüberhinaus durch Verdunstung ein gedeihliches Mikroklima. Längere Staunässe darf hier aber nicht auftreten.
Gedüngt werden müssen Mame-Bonsais öfter, aber dafür vorsichtiger als andere Bonsais. Ich verwende dazu Flüssigdünger, den ich mit einem Drittel der auf der Flasche angegebenen Konzentration dem Gießwasser zusetze. Das mache ich einmal wöchentlich in der Hauptwachstumszeit. Bei Kalthaus-Bäumchen, die im Winter eine Ruhephase brauchen, verringere ich nach dem Einräumen ins Winterquartier die Dosis auf ein Viertel der angegebenen Menge und dünge nur alle drei bis vier Wochen. Bei Outdoor-Bonsais stelle ich das Düngen von Ende Oktober bis zum Neuaustrieb völlig ein.
Bei der Gestaltung von Mame-Bonsais hast du natürlich prinzipiell wieder freie Hand, aber auch hier gibt es einige Eigenheiten:
- Es eignen sich v.a. kleinblättrige Arten als Mame, da das Verhältnis zwischen Blattgröße und Bäumchengröße für eine harmonische Erscheinung wichtig ist.
- Der Neuaustrieb muss öfter und weiter zurückgeschnitten werden als bei den größeren Bonsais, da dadurch die Blattabstände kleiner werden.
- Du musst deine Mame noch genauer beobachten als andere Pflanzen, weil sie empfindlicher auf Störungen wie Schädlinge oder Trockenheit reagieren als andere Bonsais und schneller Schaden nehmen.