Hibiskus (Hibiskus syriacus)

Standort

Der Hibiskus mag ganzjährig einen sonnigen Standort, verträgt aber überhaupt keinen Frost. Er sollte also erst ins Freie, wenn auch nachts die Temperaturen nicht unter +5 Grad sinken. Ich räume ihn normalerweise erst nach den Eisheiligen aus seinem Winterquartier.  Nachdem er sich ein paar Tage an schattigeren Plätzchen an die ungefilterte Sonne gewöhnt hat, stelle ich ihn dann hell. Er muss im Herbst unbedingt vor dem ersten Frost wieder in sein Winterquartier. 

Drahten

Man kann einen Hibiskus gut mit Draht formen, weil er als Bonsai gezogen relativ langsam an Umfang zulegt und der Draht deshalb recht lange am Bäumchen verbleiben kann, bevor er anfängt in die Rinde  einzuwachsen. Ich drahte meinen Hibiskus am Ende der Ruhephase, ein paar Wochen bevor er wieder ins Freie gestellt wird. Das ist meist so gegen Mitte März. Er hat dann die meisten alten Blätter verloren und man kann schon recht gut erkennen, an welchen Stellen der Neuaustrieb kommt. 

Umtopfen

Alle zwei bis drei Jahre topfe ich im Frühjahr meinen Ficus mit einem moderaten Wurzelschnitt um. Dabei ersetze ich das verbrauchte Substrat durch eine neue Mischung aus mittelgrobem Bimskies und humusreicher Blumenerde (Verhältnis Kies zu Erde 1:2). Ich lege dabei immer ein paar Milimeter der Wurzeln am Stammansatz frei und setze dabei das Bäumchen jedes Mal etwas höher in die Schale. Dadurch entsteht langsam ein schöner Wurzelstock.

Schneiden

Größere Formschnitte mache ich im zeitigen Frühjahr, solange das Bäumchen noch im Winterquartier ist, aber schon anfängt, die neuen Triebspitzen zu zeigen. Den Sommer über lasse ich den Hibiskus nahezu unbehelligt wachsen, entferne allenfalls einzelne störende Triebe, damit er ungestört seine Blüten entwickeln kann. Vor dem Einräumen im Herbst werden dann die Triebe des laufenden Jahres gekürzt. 

Düngen

Beim Umtopfen im Frühjahr 
Nach dem Umtopfen vier Wochen nicht düngen.

Wachstumsperiode
Ab dem Austrieb im Frühjahr alle drei Wochen mit flüssigem Bonsai-Dünger, bis sich der Neuaustrieb gut entwickelt hat, dann alle zwei Wochen. (Dosierung gemäß der Angabe auf der Flasche) Im Frühling ab und zu eine Düngung mit normalem Blumendünger fördert die Blühfreudigkeit.

Herbstdüngung
Einmalig Ende September mit einem Kalium-Magnesium-Dünger. (Dosierung: 1 gestrichener Teelöffel pro 10x10 cm Substratoberfläche)

Winter
Alle 5-6 Wochen mit flüssigem Bonsaidünger. (Dosierung gemäß der Angabe auf der Flasche)

Gießen

Das Gießen ist bei diesem Bäumchen unkompliziert. Einfach mit dem Finger die Feuchtigkeit des Substrates testen und wenn die oberste Erdschicht sich trocken oder nur noch ganz leicht feucht anfühlt, ordentlich wässern, bis überschüssiges Gießwasser aus den Drainagelöchern der Schale in den Untersetzer läuft. Dann warten, bis das Substrat wieder angetrocknet ist. Und wieder von vorne...!
Im Hochsommer, wenn die Pflanze sonnig steht, ist der Wasserbedarf relativ hoch und der Hibiskus lässt schnell mal die Blätter hängen, dann wird es höchste Zeit ihn zu wässern, weil die welken Blätter schnell vertrocknen oder abfallen können und außerdem dann gerne von Blattläusen heimgesucht werden.

Überwintern

Ich räume meinen Hibiskus unbedingt vor dem ersten Frost wieder ins Haus und überwintere ihn hell, frostfrei aber kühl am Schlafzimmerfenster.
8-12 Grad Celsius wären dabei ideal. In der Winterruhe stellt das Bäumchen sein Wachstum fast völlig ein und ich reduziere Wasser und Dünger bis zum Neuaustrieb im Frühling deutlich. Das Substrat sollte zwar nie ganz austrocknen, aber Staunässe darf gerade im Winter keinesfalls entstehen, weil sonst Schimmelbildung und Wurzelfäule drohen. In den meisten Jahren wirft das Bäumchen in der Winterruhe  die meisten Blätter ab. Das ist völlig normal, solange die Ursache nicht in der Wurzelfäule oder in Schädlingen liegt. Gerade Spinnmilben mögen die trockene Wohnungsluft und können im Winter vermehrt auftreten. Eine regelmäßige genaue Untersuchung ist darum notwendig. 
Wenn die Außentemperatur nachts wieder zuverlässig über +5 Grad Celsius liegt, darf der Bonsai wieder ins Freie.

 

Dieser Hibiskus war 2002 ein Geschenk zum Einzug in meine erste Wohnung in Bad Mergentheim. Das Pflänzchen fristete dann ein paar Jahre ein eher vernachlässigtes Dasein als Zimmerpflanze auf der Fensterbank. Der massive Wurzelballen am Stammansatz entstand in dieser Zeit, weil ich das arme Ding ein paar Jahre lang nicht umgetopft habe. 2014 mit meinem Umzug ins Allgäu entschloss ich mich aus der Zimmerpflanze einen Bonsai zu machen.

Historie